• Pfarrer Drexel © KUM - ATIB Lustenau

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1912

offizielle, staatliche 
Anerkennung des Islam

1965

erste türkische
Migranten in Lustenau

1977

Errichtung von Gebeten in der 
Pfarrkirche am Blauen Platz

2004

Umbau einer ehemaligen Fabrik in das bestehende Vereinshaus

1912

offizielle, staatliche 
Anerkennung des Islam

1965

erste türkische
Migranten in Lustenau

1977

Errichtung von Gebeten in der 
Pfarrkirche am Blauen Platz

2004

Umbau einer ehemaligen Fabrik in das bestehende Vereinshaus

Im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch an ein zeitgenössisches Kulturzentrum mit integrierter Moschee und dem gleichzeitigen Wunsch, sowohl die islamische Architektur als auch die Vorarlberger Baukunst einfließen zu lassen, entsteht ein einzigartiger Ort. Das KUM wird ein öffentlicher Treffpunkt aller Gesellschaftsschichten und gehört zur Identität der Lustenauerinnen und Lustenauer.    

FAQ

Die islamische Community in Vorarlberg umfasst über 50.000 Menschen (13% der Bevölkerung), davon sind etwa 25% in Moscheevereinen aktiv. Es gibt in Vorarlberg insgesamt 37 muslimische Gebetsräume, die meist aber in unscheinbaren Gebäuden abseits der Ortszentren untergebracht sind und daher der Öffentlichkeit nicht so präsent sind.
Allein in Lustenau leben über 4.000 Musliminnen und Muslime und es gibt drei Moscheeeinrichtungen. Das neue Gebäude wird von der ATIB Lustenau gebaut, die über 1.000 Menschen vertritt. Es werden zu den wichtigen Feiertagen (zwei im Jahr) maximal 430 Personen im Neubau Platz finden. Zum Freitagsgebet werden 150 – 250 Betende erwartet. Während der Woche wird der Gebetsraum aber – ähnlich wie eine Kirche oder ein Stadion – nur in geringer Kapazität genutzt.

Seit vielen Jahren besteht unser Wunsch, die bestehende Situation einer umgebauten Vorhangfabrik zu verändern und einen zeitgenössischen, einladenden Neubau zu errichten. Außerdem bedeutet eine wachsende Mitgliederzahl einen erhöhten Raumbedarf. Wir möchten unsere Religion an einem sichtbaren, öffentlichen Ort leben. Deswegen wünschen wir uns ein soziales Zentrum, das in religiöser, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht interessant ist. Nur mit einem Neubau können diese Bedürfnisse mittelfristig erfüllt werden.

Die Mietverträge der bestehenden Einrichtungen auf dem Areal laufen mit April 2022 aus. Angestrebt wird ein Baubeginn im Mai 2022. Die Bauzeit wird schätzungsweise 2 Jahre andauern. Somit ist es unser Ziel, das Gebäude im Sommer 2024 zu eröffnen.

Das KUM ist eine gesellschaftliche Einrichtung, das für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich ist. Alle Menschen jeder Glaubensrichtung und Herkunft sind jederzeit herzlich willkommen. Selbstverständlich laden wir auch Nicht-Muslime ein, unsere Räumlichkeiten zu besuchen – auch den Gebetsraum. Im Islam ist eine Moschee immer ein offenes Haus, Menschen, die zum Gebet kommen, werden nie abgewiesen. Das multifunktionale Gebäude mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten steht der gesamten Gesellschaft zur Verfügung. Sei es um sich über den Islam zu informieren, einen Einblick in die türkisch-islamische Kunst und Kultur zu gewinnen, an den Veranstaltungen teilzunehmen oder auch im Restaurant zu essen und zu trinken. Wir freuen uns sehr über Interessierte und Gäste!

Das Projekt wird über einen Kredit finanziert. Kreditgeber ist eine in Vorarlberger Bank. Die monatlichen Kreditraten werden vollumfänglich aus vier Einnahmequellen finanziert:
1. Mieteinnahmen aus 2 Wohnimmobilien in Lustenau, die der ATIB Lustenau gehören.
2. Mieteinnahmen aus den Gewerbeflächen, die im Erdgeschoss des Neubaus entstehen werden.
3. Mieteinnahmen aus Wohnflächen, die mittelfristig im Bestandsbau die bisherigen Gebetsräume ersetzen werden.
4. Mitgliedsbeiträge und Spenden

Die ATIB Lustenau hat ca. 550 zahlende Mitglieder (jeder Haushalt zahlt nur einmal) und der Spendenbeitrag differiert je nach persönlicher Situation.

Der Turm ist knapp 20 Meter hoch und leer, es gibt auch keine Treppe darin. Bei dem hohen Gebäudeteil handelt es sich nicht um ein Minarett, da kein Muezzin zum Gebetsruf hinaufsteigt und er nicht die klassischen Merkmale eines Minaretts aufweist. Daher sprechen wir von einem Turm – etwa wie ein „Kirchturm“. Er ist ein „Landmark“. Wir Muslime in Lustenau wünschen uns, dass auch unser Glaube im öffentlichen Raum sichtbar wird. Angemessen dimensioniert, steht er bewusst nicht vorne an der Straße, sondern zurückversetzt hinter dem Neubau, um nicht zu plakativ zu wirken.
Im Übrigen ist der Turm mit seinen 20 Metern etwa halb so hoch wie die Flutlichtmasten des naheliegenden neuen Reichshofstadions. Als Vergleich haben die Türme der Kirche St. Peter und Paul 50 Meter, der Erlöserkirche 40 Meter, sowie der Feuerwehrturm und der Sprungturm des Parkbades ebenfalls 20 Meter.

Der Entwurf für das neue Gebäude ist eine Synthese aus islamischer Architektur und Vorarlberger Baukunst. Er ist einem Anspruch an hochwertige, zeitgenössische Architektur verpflichtet. Wir glauben aber auch, dass wir bei so einem Projekt die fantastische islamische Architektur- und Kunstgeschichte nicht außer Acht lassen dürfen. Man darf – und soll – dem Gebäude ansehen, dass es sich um einen Kunst- und Kulturbau handelt. Der Gebetsraum wird von der Kuppel stützenfrei überspannt und wird so nach oben hin räumlich erweitert. Es entsteht ein großzügiger ca. 10 Meter hoher spiritueller Raum. Die Kuppel wird mit grünlichen Biberschwanzziegeln verkleidet, einem traditionellen österreichischen Dachziegel. Solche Ziegel sind zum Beispiel auf dem Stephansdom in Wien zu finden.

Wir glauben, dass gelingende Integration nur über Sichtbarkeit und öffentliches Miteinander funktioniert. Daher wollen wir den Typus der „Hinterhofmoschee“ hinter uns lassen und mit dem Neubau im öffentlichen Raum wahrgenommen werden.
Das städtebauliche Ziel des Neubaus ist eine klare Definition des Straßenraums der Reichshofstraße. Die Kubatur des Neubaus orientiert sich in Höhe, Proportion und Straßennähe an umgebenen Gebäuden entlang dieser Straße und fügt sich optimal in den Kontext ein. Außerdem kann durch das Heranrücken an die Straße die Lärmsituation für unsere direkten Nachbarn in Zukunft deutlich verbessert werden.

ATIB ist die türkische Abkürzung des türkisch-islamischen Vereins für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich.
Das zentrale Anliegen ist die Wahrung der religiösen Identität muslimischer MitbürgerInnen zu unterstützen, sich im Rahmen des öffentlichen Diskurses aktiv dafür einzusetzen, die muslimische religiöse Praxis zu ermöglichen und sich für die positive und solidarische Verankerung der österreichischen MuslimInnen in unserer demokratischen Gesellschaftsordnung einzusetzen.
Der Verein ist im Zentralen Vereinsregister eingetragen und übt nach seinen Statuten Tätigkeiten im kulturellen und sozialen Bereich aus. Weiters gilt ATIB als „Hilfsverein“ für die Kultusgemeinden der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), bezieht sich auf deren Glaubenslehre und vertritt eine Vorbildfunktion im Kampf gegen jegliche Art von Extremismus und Radikalisierung.

Im islamischen Glauben beten Frauen und Männer getrennt. Im bisherigen Gebetsraum in der bestehenden Moschee haben wir zwei separate Räume, die nicht verbunden sind. Es gibt keine direkte akustische und visuelle Verbindung – das Gebet und andere Veranstaltungen werden über eine Medienanlage übertragen. Im Neubau können nun endlich Frauen und Männer gemeinsam in einem großen Raum an dem Gebet teilhaben und gleichzeitig den Glaubensregeln entsprechen.

Das KUM bietet Raum für religiöse und kulturelle Veranstaltungen. Im Gebetsraum werden – wie im Islam üblich – 5 mal täglich gemeinsam Gebete angeboten. Außerdem finden Seminare und religiöse Fortbildungen statt.
Die Angebote unserer Jugendarbeit sind vielfältig und werden umfangreich genutzt.
Die schulischen Leistungen unserer jüngeren MitgliederInnen werden durch Nachhilfeunterricht gefördert.
Verschiedene soziale Aufenthaltsräume stehen für Alt und Jung zur Verfügung.

Im Untergeschoss des neuen Gebäudes sind die Aufenthaltsräume untergebracht. Hier befinden sich ein Lokal für die Vereinsmitglieder, ein Jugendraum und ein Mehrzweckraum, in dem kleinere Feste, Vorträge oder Konferenzen stattfinden werden.
Durch die Verlagerung dieser Räume ins Untergeschoss wird die Schall-Situation für unsere direkten Nachbarn deutlich verbessert, da bisher die Aufenthaltsräume im Bestandsbau im Erdgeschoss untergebracht sind und der hin und wieder auftretende Lärm nur bedingt kontrolliert werden kann.

Im Zuge der Neubauplanung wurde ein renommiertes Ingenieurbüro für Verkehrsplanung mit einem Verkehrskonzept beauftragt. Ziel ist, die Verkehrssituation im direkten Umfeld im Vergleich zum Status Quo zu verbessern. Folgende Maßnahmen sollen dies gewährleisten: 1. Schaffung einer zusätzlichen Ab- und Zufahrt zum Areal von der Reichshofstraße, um die Tavernhofstraße zu entlasten. 2. Effiziente Neuorganisation des bestehenden Parkplatzes, um auf einer gleichen Fläche mehr Autos unterbringen zu können. 3. Etablierung von Kooperationen zur gegenseitigen Überlassung von Parkflächen (z.B. mit der Austria Lustenau). 4. Förderung von Fahrrad- und Fußverkehr bei unseren Mitgliedern.

Das Projekt bietet ein Raum für den Dialog mit der Öffentlichkeit, um bestehende Vorurteile, Klischeevorstellungen und Ressentiments durch aktiven Informationsaustauch abzubauen und den Integrationsprozess zu fördern. Das KUM unterstützt nicht nur die soziale, sondern auch die kulturelle und emotionale Dimension von Integration. Insbesondere, den jungen Musliminnen und Muslimen, die ohnehin eine sehr hohe Partizipation am gesellschaftlichen Leben haben, bietet das KUM einen nachhaltigen sozialen Ort. Neben ethischer und religiöser Bildung leistet das Projekt im Rahmen von Vereinstreffen, Freizeitaktivitäten und interkulturellen Veranstaltungen durchlässige soziale Räume und stärkt die Integrationsfähigkeit.

Kontakt

ATIB Lustenau

Türkisch-islamischer Verein für
kulturelle und soziale Zusammenarbeit
in Lustenau